Dobien 1988

1988.12. Zeltplatzanmeldung
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 …das waren noch Zeiten 😭😭😭
1988.09.24. Freiheit

Zum Gefecht bei Thießen 1813 Nach der Schlacht bei Großbeeren, die den Franzosen 5000 Tote und Verwundete und 25 Kanonen kostete, zogen sie sich in die Wälder zwischen Jüterbog, Dahme und Baruth zurück. Dauernd von kleinen und größeren Einheiten der Preußen angegriffen, kamen sie endlich in die vorbereiteten Schanzen bei Kropstädt und Wittenberg. Die Franzosen legten keinen Wert auf eine Feindberührung und erkannten, daß nur eine Verstärkung durch Marschall Ney von Wittenberg her ihnen Rückhalt gab. Der französische General Bertrand hatte seine Truppen zwischen Teuchel, Thießen und dem Krähebach aufgestellt. Noch vor 50 Jahren konnte man rechts des Weges von Teuchel nach der Grüntalmühle deutlich die Spuren der ehemaligen Verschanzung feststellen. Kropstädt und das Schloß hatten die Franzosen vollständig ausgeplündert, ließen aber die wertvolle Schloßbibliothek unbehelligt. Am 03.September 1813 kam es zwischen den Preußen und den Franzosen zu einem blutigen Gefecht bei Thießen, in dem die Preußen nicht befehlsgemäß handelten, sondern in Regimentsstärke das französische Armeekorps angriffen. Die Folge war, daß der Feind die Preußen zunächst bis in die Nähe der Festungswälle vorstürmen ließ, dann aber mit zwanzigfacher Übermacht die Preußen in die Flucht schlug. Die Landstraße, die nach Wittenberg führt, wurde mit Kartätschen bestrichen, die Zahl der Verwundeten stieg hoch an, und die geschlagenen Preußen machten einen jämmerlichen Eindruck nach dreistündiger Hetzjagd. Es war wahrlich kein Heldenstück, und die Preußen hatten soviel Verluste wie nachher bei der Schlacht bei Dennewitz. Der Rest des Regiments lag anschließend drei Tage in Ruhe, dann ging es zu neuem Kampf. Das Gefecht bei Thießen zeigte, daß die Strategie eine wichtige Rolle spielt. Das mußte auch der französische Marschall Ney vier Wochen später bei Wartenberg erfahren.

Heinrich Kühne †

1988.09.07. Freiheit

800 Jahre Dobien
Einwohner und Gäste feiern Jubiläum

Die älteste urkundlichen Nachrichten reichen zurück bis in das Jahr 1187. In einer Urkunde des Klosters Leitzkau wird der Ort Dobien erstmalig als Burgward erwähnt, womit die Ortsgründung und Entwicklung verbunden ist. Der heutige Wallberg, der die Umgebung überragt, hat diesen Burgward, die Wallburg, getragen. Am Fuße des Berges und unter dem Schutz dieses Burgwards siedelten sich dann die ersten Bewohner an. Im 17. Jahrhundert waren Kirche und Schule in Dobien Mittelpunkt für die Orte Reinsdorf, Braunsdorf und Schmilkendorf. Im Jahre 1847 sind für den Ort Dobien bereits 17 Grundstückbesitzer, Kossäthen und Hüfner ausgewiesen, deren Anwesen sich entlang der heutigen Dorfstraße am Fuße des Wallberges plazierten. Um diesen Dorfkern entwickelten sich dann in späteren Jahren die weitere Bebauung, die sich dann besonders an der Belziger Straße und in einigen Nebenwegen ausbreitete. Im Jahre 1902 hatte Dobien 356, 1926 etwa 750 Einwohner und 1988 bereits etwa 1500 Einwohner. Mit dieser Bevölkerungsentwicklung vollzog sich die Umstrukturierung von einem ehemaligen Bauerndorf zu einer Industriearbeitergemeinde. Dobien verlor seine zentrale Stellung durch die Schaffung der Schulen in den Nachbargemeinden Reinsdorf 1903, Braunsdorf 1926 Schmilkendorf 1926 1937 durch die Vereinigung mit Reinsdorf.

Heute ist dieser Ortsteil nur noch schwer vom gesamten Ort Reinsdorf zu unterscheiden. Die sozialistische Entwicklung hat die Spuren der früheren Zeit, die noch etwa bis 1970 vorhanden waren, verwischt. Der Straßenausbau und die Wasserversorgung wurden vollzogen. Für die gesamte Gemeinde Reinsdorf entstand eine neue Schule im Jahre 1956. Die Landwirtschaft wurde umgestaltet, neue Einkaufs- und Versorgungszentren entstanden, zum Beispiel: Kaufhalle und Landambulatorium. Verkehrsmäßig besteht eine direkte Verbindung durch Buslinien zur Lutherstadt Wittenberg. Durch den Fleiß der Bürger wurden die Ein- und Mehrfamilienhäuser und deren Gärten verschönert, zahlreiche neue Einfamilienhäuser entstanden.

Der Wunsch, dieses Jubiläum festlich zu begehen, geht nun in Erfüllung. Ein Vortrag über den Ort und den Wallberg und eine Volksvertretertagung eröffnen die Feierlichkeiten. Höhepunkt ist der Markttag am Samstag, dem 10. September, der um 13 Uhr auf dem Festplatz eröffnet wird. Ein vielseitiges Programm mit Jagdhornblasen, Platzkonzert, Auftritt vom Volkschor und Modenschau wird den Nachmittag füllen. Ein Markttreiben mit Marktherold, vielseitigem Angebot von Erzeugnissen der Reinsdorfer fleischverarbeitenden Betriebe und Handwerker, und ein Hobbymarkt zahlreicher Kleinproduzenten aus nah und fern versprechen einen richtigen Marktbummel. Für die Versorgung stehen der Konsum und die örtlichen privaten Handwerker bereit. Die Kinder können sich an Kutschfahrten, Wettspielen, Klettern und Vorführungen erfreuen. Weiterhin stehen Kegeln, Preisschießen und Ausstellungen von Kaninchen und deren Verkauf auf dem Programm. Der Tag wird beendet mit einem Lampion- und Fackelzug durch den Ortsteil Dobien und einem abschließenden Höhenfeuerwerk. Am Sonntag, dem 11.September, ab 10 Uhr ist ein Frühschoppen im Zelt auf dem Festplatz geplant. Für die Einwohner Reinsdorfs und für die zu erwartenden Gäste soll das Fest ein besonderes Erlebnis werden. Viele Besucher sind herzlich willkommen.

Gerhard Schönemann †

Einweihung der Grundschule Reinsdorf – November 1956
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Einwohner der Ortsteile; Stand: 31.12.2000:
Dobien: 1546
Reinsdorf: 1004
Braunsdorf: 411