Die Elbe

Skulptur der „Elbe“ am Großfürstenplatz im Großen Tiergarten in Berlin (um 1870)
Bild: privat

Im Jahr 1880 wurden
am Großfürstenplatz,
im Berliner Tiergarten, vier allegorische Sandsteinskulpturen
der Ströme aufgestellt,

  • Rhein
  • Elbe
  •  Oder
  • Weichsel

 

Die Skulpturen waren ursprünglich zwischen 1860 – 1870 für den Neubau der Königsbrücke am Alexanderplatz geschaffen worden.
Die Brücke wurde mit dem Stadtbahnbau jedoch abgerissen
und der Königsgraben verfüllt.

Vom Bildhauer Rudolf Schweinitz stammen der „Rhein“ und
die „Oder“, von Alexander Calandrelli die Elbe und von
Hermann Wittig die „Weichsel“. Jede Figurengruppe besteht
aus einer sitzenden Mittelfigur, die den jeweiligen Strom darstellt.  Die Skulptur des Stroms wird je von zwei kleineren seitlichen Kinderfiguren flankiert, die mit ihren Beigaben den Strom
genauer charakterisieren. (siehe Erklärung (1))
Das Ensemble am Großfürstenplatz wurde 1888 um den
von Joseph von Kopf im neobarockem Stil geschaffenen
Triton-Brunnen aus Marmor ergänzt.

1987 begann die denkmalpflegerische Wiederherstellung dieses Ensembles: der Tritonbrunnen wurde durch eine Kopie ersetzt und der Platz gärtnerisch umgestaltet, so dass die Skulpturen auf ihren Sockeln in den Nischen einer Eibenhecke stehen.

Alexander Calandrelli  – *09.03.1834 – ⴕ26.05.1903
schuf u.a. um 1864 die Figurengruppen und reich verzierte Vasen
für Schloss Wiesenburg, und viele weitere großartige Standbilder und Reliefs.

Er war ein bevorzugter Künstler des Kaiserhofes.

Erklärung: (1)
Die allegorische Figur der „Elbe“ wird als weibliche Figur in antikem Gewand mit Schilfkrone dargestellt. Ihren rechten Arm stützt sie
auf eine waagerecht liegende Amphore, aus der Wasser strömt.
Als rechte Assistenzfigur zur Elbe ist Merkur als Gott des Handels dargestellt. Die Stütze hinter ihm bildet ein geschnürtes Paket.
Er trägt einen antikischen Umhang und einen Gürtel mit Gürteltasche,
in die er mit seiner linken Hand greift. Seine rechte Hand liegt an
seiner rechten Schulter, auf der linken Schulter ist die Hand der „Elbe“
zu erkennen. Merkur lehnt sich mit seinem Gewicht an die „Elbe“,
das rechte Bein vor das linke gestellt.
Die linke Assistenzfigur, der den Maschinenbau in Magdeburg verkörpernde ,,Knabe mit Zahnrad“, ist nur als in zwei Teile
gebrochenes Fragment erhalten.
Zu erkennen ist eine mit einer Lederschürze gekleidete kniende Gestalt.

Quellen:
www.bildhauer-in-berlin.de(Kähler/Kuhn)
sowie Infotafel vor Ort und Wikipedia

zurück zu Wittenberg – Geschichte und Geschichten