Wittenbergs Bürgermeisterin G. Teichmann

Gertrud (?) Teichmann, Bürgermeisterin

Unmittelbar nach einer Dienstreise, die in Stuttgart der gesamtdeutschen Arbeit diente, trafen wir im Rathaus die Bürgermeisterin unserer Lutherstadt. Sie erzählt uns von ihrer
Arbeit als Mitglied der Kommission zur Verständigung auf kommunalem Gebiete im Rahmen des Städtetages – sie spricht von den Erfolgen dieser Arbeit und von der besonderen Verpflichtung, die sie als Vertreterin der Lutherstadt Wittenberg in der gesamtdeutschen Arbeit zu erfüllen hat.

Hertha Teichmann, Bürgermeisterin
von 1953 – 1963
Aufnahme: Fanselau

Gertrud (?)Teichmann ist ein Arbeiterkind und kommt aus Reichenberg.
Im Kreise Wernigerode fand sie 1945 als Neubürgerin eine neue Heimat.
Als Frau setzt sie sich mit allen Kräften ein, um eine neue demokratische Verwaltung aufzubauen.
Mit großer Leidenschaft war sie als Bürgermeisterin einer kleinen Gemeinde des Kreises Wernigerode tätig, eine Aufgabe, die nicht immer leicht zu erfüllen war.
Ihre besondere Liebe galt der Jugendarbeit, kommt sie doch selbst aus der Jugendbewegung.

Ungemein vielseitig ist die Aufgabenstellung, die Gertrud Teichmann als Bürgermeisterin der Lutherstadt Wittenberg
zu erfüllen hat. Die große geschichtliche Bedeutung Wittenbergs bestimmt u. a. die Arbeitsweise unserer kommunalen Verwaltung. Vieles ist heute nachzuholen, denken wir besonders an kulturelle Einrichtungen zum Wohle der Menschen.
Die neue Jugendherberge im Schloß, die Freilichtbühne, das Kulturhaus und auch die Schwimmbäder in Piesteritz und in Friedrichstadt sind Stationen einer neuen Entwicklung.
Interessant war für uns ein Perspektivplan für die Lerchenbergsiedlung, eine große Aufgabe, die bis 1960 realisiert werden soll.

„Meine Hauptaufgabe sehe ich stets darin, den Menschen zu helfen“,
– das ist das Programm, das für alle Arbeiten bestimmend ist.
Die sachliche Zielstrebigkeit und die große politische Verantwortlichkeit, die von Gertrud Teichmann ausstrahlen, sind Gewähr dafür. daß die großen Aufgaben und Pläne erfüllt werden.

aus: Wittenberger Bürgergeschichten

Dr. Wolfgang Senst †

Richtigstellung:
Die Bürgermeisterin hies „Hertha Teichmann“ und nicht wie im Artikel geschrieben „Gertrud“