1996.12.03. Mitteldeutsche Zeitung
Bevor der Luthersbrunnen verfällt
Immer noch herrscht Ruhe am Luthersbrunnen. Zwar sollten, so zumindest hatte es der Investor Oberbürgermeister Eckhard Naumann vor einigen Wochen in einem Brief mitgeteilt, schon längst die Baumaschinen laufen. Doch nichts dergleichen geschah. Dafür ist in dem Haus kaum noch eine Fensterscheibe ganz. Regen und Schnee können fast ungehindert wirken. Da damit seitens des Investors der Vertrag nicht eingehalten wurde, will die Stadtverwaltung nun den Rückkauf in die Wege leiten, teilte Baudezernent Jochen Kirchner auf Nachfrage der MZ mit.
Mitarbeiter der Strukturförderungsgesellschaft hatten 1992 das Brunnenhaus saniert. Damals hofften viele Wittenberger, daß aus dem Gebäude, das zu DDR- Zeiten als Lager der Zivilverteidigung diente, wieder zu dem wird, was es ursprünglich einmal war, eine beliebte Ausflugsgaststätte mit einem schönen Blick auf die Elbaue. Mit dem Bau des Radwanderweges von Wittenberg nach Elster, der fast fertiggestellt ist, wurde auch eine Grundlage für einen regen Besuch geschaffen. Bloß mit der Gaststätte wurde bisher nichts.