Kennst du deine Vorfahren?

Sonderbar, wenn sich mancher einen neuen Hund anschafft, verlangt er einen „Stammbaum“; ebenso beim neuen
Zuchthahn oder bei Zuchtkaninchen.
Weißt Du Bescheid über Deinen eigenen Großvater?
Vielleicht noch zur Not. Aber von einem Urgroßvater bringst
Du gewiß nicht mehr Geburtstag und Geburtsort, Heiratstag
und Heiratsort, Sterbetag und Sterbeort zusammen,
von anderen Lebensumständen ganz zu schweigen.
Und, daß Du gar vier verschiedene Urgroßvater hast, ist Dir
vielleicht kaum schon einmal zum Bewußtsein gekommen.
Sie alle haben gleich viel wertvolle Erbmasse zur Entstehung
Deines kostbaren „Ich“ beigesteuert, manchmal auch wertlose. Mancher Mensch würde besser an seiner Selbsterziehung und
an seinem Fortkommen arbeiten können, wenn diese Verhältnisse besser bekannt wären. Er würde denn wissen:
Dieses muß mehr gepflegt, jenes mehr zurückgehalten werden.
Wie in den Staaten und und Völkern, so gibt es auch in der Geschichte jeder Familie ein Auf und Ab und Ab und Auf;
sogar in den höchsten Familien ist es so.
Mit Händeringen und Schimpfen ist da nichts getan.
Hoffe nichts von anderen!
Versuche selbst, an dem guten Fundamente Deiner Familie
zu arbeiten, und Du wirst einst zufrieden auf Dein Leben zurückblicken können, selbst wenn nicht alles erreicht worden
sein sollte, was Du erstrebtest.
Schon das edle Streben wird Dir reichsten inneren Gewinn und Zufriedenheit verschaffen, auch in unserer unruhigen Gegenwart. Sehr schön paßt hierher, wie Goethe, der große Meister des
Lebens, das Ereignis seiner Lebensweisheit im größten Werke
der deutschen Dichtung, dem „Faust“ zusammenfaßt:

„Wer immer strebend sich bemüht,
den können wir erlösen.“

In einem Heimatblatt kannn gar nicht oft genug auf den
Wert der Familiengeschichte hingewiesen werden.
Wer einmal mit Familienforschungen begonnen hat, den läßt
es nicht wieder los. Dabei werden sie für den Forschenden
immer fesselnder, je länger er sich damit befaßt.
Gewöhnlich fängt der Neuling damit an, alle Träger seines Familiennamens aus Vergangenheit und Gegenwart zu
erkunden und erhält so eine Stammliste.
Für Vererbungsforschung noch wichtiger ist die Ahnenliste.
Sie geht aus von der Person des Forschenden,
sucht dessen 2 Eltern auf, dann die
4 Großeltern,
8 Urgroßeltern,
16 Ururgroßeltern usw.
In der 10. Generation z.B. sind es schon 512 Ahnen,
in der 20. Generation 524 288,
in der 30. Generation 52 287 872.

Das sind die beiden am häufigsten betriebenen Zweige
der Familienforschung.
Einige Ergebnisse solcher Arbeit mögen hier Platz finden.
Vielleicht regen sie manch einen zu eigenen Forschungen an, vielleicht bieten sie manchen dazu Hilfsmittel.
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Paul Hinneburg †