Voll Begeisterung und Opfermut hatte Preußen im Frühjahr 1813 volle 270 000 Mann, d.h. den neunten Teil seiner damaligen Bevölkerung, gegen den Bedrücker Napoleon I. ins Feld gestellt. Die ersten Schlachten bei Großgörschen und Bautzen führten keine Entscheidung wohl aber auf beiden Seiten Enttäuschung herbei, der Napoleon in den Worten Ausdruck verlieh:
„Das sind die Preußen von Jena nicht mehr,“
während König Friedrich Wilhelm III. von Preußen mißmutig äußerte:
„Das ist ja bald wie bei Jena.“
Die beiderseitige Erschöpfung führte zu einem Waffenstillstande, in dessen Verlauf es gelang, Österreich mit einer Armee von 120 000 Mann auf die Seite der Verbündeten zu ziehen.
Die drei verbündeten Armeen umgaben nun Napoleons Heere, die ihnen an Zahl fast gleich waren, in einem großen Bogen, der von Prag bis nach Berlin reichte. In Böhmen stand die böhmische Armee unter Fürst Schwarzenberg, in Schlesien die schlesische Armee unter dem alten Blücher und bei Berlin die Nordarmee unter dem schwedischen Kronprinzen Bernadotte. Diese 156 000 Mann starke Armee bestand aus dem schwedischen Korps, dem preußischen Korps Bülow und den russischen Korps Winzingerode, Woronzo und Tschermitschew.
Durch sein entschlossenes Handeln besiegteBülow die Franzosen bei Großbeeren am 23. August und rettete dadurch die Hauptstadt Berlin. Wohl hoffte Napoleon durch seinen Sieg bei Dresden am 26. und 27. August gegen die böhmische Armee das Kriegsglück auf seine Seite zu ziehen, aber der Sieg Blüchers an der Katzbach am 26. August, Kleists bei Kulm am 29. und 30. August und Bülows bei Dennewitz am 6. September belehrten den Sieggewohnten bald über diese Täuschung. Hätte die Nordarmee, wie es Bülows Wille war, den geschlagenen Ney energisch verfolgt, so wäre der Sieg bei Dennewitz noch vollständiger gewesen. So aber ließ der ewig zaudernde Bernadotte die Franzosen über die Elbe entschlüpfen, wodurch es Ney möglich wurde, unter dem Schutz der Festung Torgau sein Heer wieder auf 35 000 Mann zu verstärken. Hätte man ferner Blücher die Offensive überlassen, so wäre Napoleon aller Wahrscheinlichkeit nach früher und gründlicher besiegt worden. Statt dessen hemmte man seine Unternehmungen und faßte im Hauptquartier der Verbündeten den abwegigen Kriegsplan, Napoleon zum Hin- und Herziehen zu nötigen und ihn auf diesem Wege zu schwächen.
Blücher aber, empört über diese „Finten und Faxen,“ wie er es nannte, kehrte sich nicht daran und beschloß selbstständig zu handeln. Durch einen kühnen und schnellen Übergang über die Elbe wollte er Napoleon zur Aufgabe von Dresden veranlassen und gleichzeitig Schwarzenberg und Bernadotte nötigen, ihm zu folgen und so Napoleon zwingen, sich zur Entscheidung zu stellen.
Unter Überwindung mannigfacher Hindernisse setzte „Marschall Vorwärts“ diesen Plan durch. Anfangs zeigte sich Bernadotte diesem geneigt, und Bülow, der ihn freudig aufgriff, begann bereits am 15. September mit dem Bau einer Schiffsbrücke bei Elster.
Als jedoch feindliche Bataillone heranrückten, mußte er diese wieder abbrechen und sich auf Bernadottes Befehl hinter Coswig zurückziehen. Der gleiche Befehl ging auch Tauentzien zu, der mit der Division Dobschüz bereits bis Elsterwerda vorgedrungen war. Blücher sah ein, daß er auf Unterstützung durch die Nordarmee nicht rechnen konnte. Wohl war er sich der Gefahr bewußt, in die er sich begab. Denn es bedeutete ein großes Wagnis, zwischen den Festungen Wittenberg und Torgau, in denen große feindliche Truppenmassen versammelt waren, den Übergang über einen breiten Strom zu erzwingen. Dennoch schwankte er keinen Augenblick.
Am 26. September brach er mit seiner Armee zum Marsch nach der Elbe auf. General York führte das Zentrum des Heeres, General Sacken den rechten und Langeron den linken Flügel desselben.
Der Feind, der über das Ziel von Blüchers Vormarsch im Dunkeln war, ließ sich täuschen. Napoleon gab, wie es Blüchers Absicht war, die Stellung bei Dresden auf und zog sich in die Ebene von Leipzig zurück. Damit war sein Schicksal besiegelt. Nur Blüchers entschiedenem Handeln ist dieser Erfolg zu danken.
An der Elbe angekommen bestimmte der Alte nach reiflicher Überlegung das Dorf Elster als Übergangspunkt. Im Angesicht des Feindes wurden durch ein preußisches Pionierbataillon und zwei russische Pontonierkompagnien in der Zeit vom 28. September bis zum 3. Oktober früh zwei Brücken über den hier 350 m breiten Elbstrom geschlagen, und zwar eine Pontonbrücke aus geteerter russischer Leinwand für die Infanterie und eine stärkere Schiffsbrücke für Artillerie und Kavallerie. General York erhielt den Befehl, mit seinem Korps von 24 000 Mann den Übergang zu erzwingen.
Marschall Ney wäre bei der Untätigkeit Bernadottes an sich völlig in der Lage gewesen, den Übergang der Verbündeten zu hindern. Die Brückenköpfe Wittenberg und Torgau erlaubten ihm sogar, jederzeit plötzlich gegen die Verbündeten vorzubrechen. Aber Ney war kein Stratege. Trotz Napoleons Weisung verzettelte er seine Zeit und Kraft in unnötigen Hin- und Hermärschen. Auch einen Mißgriff der Gegner verstand er nicht auszunuzen. Auf die Gerüchte von dem Brückenschlag bei Wartenburg hatte er seine beiden Korps sofort dahin beordert.
Auf die Nachricht, daß der Feind bei Roßlau wirklich über die Elbe gegangen sei, wurde das VII. Korps ebenso schnell dorthin vorgeschickt. Bernadotte hatte Borstell befohlen, die schon begonnene Brücke bei Wartenburg sofort abzubrechen und nach Wittenberg zu marschieren. Der Grund war, daß die Schweden sich von Ney angegriffen glaubten. Deshalb sollte alles bei Roßlau zusammengezogen werden. Ney benutzte die ihm hiermit gegebene Frist nicht; er griff bei Roßlau nur zögernd an und zog auch nicht das VII. Korps heran. Schließlich sah er sich veranlaßt, wieder nach Wartenburg abzumarschieren, um den Übergang der Verbündeten zu verhindern.
Am Nachmittag des 27. September war Blüchers Generalstabschef Gneisenau mit Müffling bei Elster angelangt, um den Übergang der schlesischen Armee vorzubereiten. Blücher hatte am 2. Oktober abends mit dem vordersten Korps York Hemsendorf erreicht. Langeron befand sich noch in Jessen, Sacken noch bei Herzberg. Daß der Feind Wartenburg mit einem ganzen Korps besetzt hatte war Blücher unbekannt, und deshalb hatte er auch nur York zum Übergang bestimmt.
Am 3. Oktober, einem Sonntag, bei Tagesanbruch wurde dieser begonnen. Mit 2 Brigaden rückte der Prinz von Mecklenburg hinüber auf das linke Elbufer. Der Aufmarsch wurde zunächst nicht gestört, dann erschienen französische Streifkolonnen, die zurückgeschlagen wurden. Bald jedoch wurde der Prinz von der Übermacht des Feindes angegriffen, denn Marschall Ney hatte bei Wartenburg unter den Generalen Bertrand, Morand und Franquemont eine Armee von 20 000 Mann mit 60 Kanonen zusammengezogen, die hinter Dämmen, Wasserläufen, Sümpfen und Hecken eine äußerst feste Stellung inne hatte.
Landleute aus Elster, welche als Führer dienten, versicherten dem Prinzen von Mecklenburg, daß es nicht möglich sei, in gerader Richtung vorzudringen und gaben ihm den Rat, weiter links auf dem Damme nach Bleddin zu Wartenburg zu umgehen. Der Prinz sah sich gezwungen, Halt zu machen und York, der früh gegen 7 Uhr bei Elster eingetroffen war, um Verstärkung zu bitten. Dieser schickte ihm zwei weitere Brigaden nebst Artillerie. Aber auch jetzt wurden die Preußen durch die Hindernisse des Geländes aufgehalten und von den hinter den Dämmen geborgenen feindlichen Geschützen mit einem mörderischen Geschoßhagel überschüttet. Zum zweiten Male mußte das Vordringen auf Wartenburg aufgegeben werden.
Gegen 8 Uhr früh war General York selbst über die Elbe gegangen. Sein scharfer Blick übersah sofort die Lage, und er entwarf folgenden Schlachtplan
„Die 1. Brigade beschäftigt den Feind in der Front und auf seinem linken Flügel. Die 7. Brigade bleibt verdeckt zur Unterstützung des Prinzen von Mecklenburg stehen und unterhält die Verbindung zwischen der 1. und 2. Brigade. Der linke Flügel unter dem Generalmajor von Mecklenburg dringt rasch auf das Dorf Bleddin vor, vertreibt dort den Feind und sucht durch eine Rechtsschwenkung dessen rechten Flügel zu umgehen. Die 8. Brigade bildet die Reserve und bleibt auf dem Wege stehen, der von den beiden Schiffsbrücken nach Wartenburg führt. Sobald die 2. Brigade Bleddin genommen und den rechten Flügel des Feindes umgangen hat, greifen die 1. und 7. Brigade den Feind in der Front an, lassen das Dorf durch einige Bataillone erstürmen und umgehen dasselbe mit den übrigen Truppen von beiden Seiten.“
Dieser unter Kugelregen auf dem Schlachtfelde entworfene Plan wurde genau ausgeführt. Die schwerste Aufgabe war der 1. Brigade unter Oberst von Steinmetz zuerteilt. Trotz der größten Anstrengungen war es den Tapferen bei den schwierigen Bodenverhältnissen nicht möglich, dem Feinde in der Front beizukommen. Sie mußten das Schlimmste, was einem Soldaten geschehen kann, über sich ergehen lassen; unter feindlichem Feuer untätig stehen bleiben. Und doch war dies notwendig, da sonst der Prinz von Mecklenburg in Gefahr geriet, abgeschnitten zu werden. Acht Stunden lang, von früh 7 Uhr bis nachmittags 3 ½ Uhr, waren die Truppen dem heftigsten feindlichen Feuer ausgesezt und verloren den 3. Teil der Brigade Mann – 1000 Mann.
Der Prinz von Mecklenburg war nach links gegangen, um Wartenburg in der rechten Flanke zu nehmen. Das Gelände war aber derart mit Gebüsch und Hecken durchsetzt und von Lachen, Wasserläufen und Sümpfen durchschnitten, daß die Soldaten nicht weiter kommen konnten; die Kanonen mußten sogar zurückgeschickt werden. Auf dem „Anger“ gerieten die Truppen in das Kreuzfeuer der bei Wartenburg und Bleddin stehenden feindlichen Artillerie und mußten zurückgehen. Nach erhaltener Verstärkung durch die Kavallerie der 1. und 2. Brigade sowie der gesamten 7. Brigade unter General Horn drang der Prinz von Mecklenburg über den Moyenhainichtgraben Moye (kleiner Streng) aus dem mühsam verbreiterten und gangbar gemachten Leinpfad an der Elbe vor. Es war bereits die Mittagsstunde verstrichen, als man endlich das freie Feld erreichte. Der Prinz von Mecklenburg ließ auf dem „Schützberge“ die Geschütze ausfahren und die bei Bleddin stehende feindliche Batterie beschießen. Mit der Infanterie und Kavallerie rückte er gegen Bleddin vor und warf die dort stehenden Württemberger zurück bis nach Globig. Ein neuer kühner Angriff der schwarzen Husaren vertrieb sie auch von hier und nötigte die Reste zum Rückzuge über Reinharz und Düben nach Leipzig.
Unterdessen hatte General Horn mit der 7. Brigade auf dem Obstanger einen schweren Stand, denn der Feind hatte auf dem sogenannten „Sauanger“ zwischen 4 hohen Dämmen und 3 Wasserläufen (Rödkolk, kalte Keite und Pfählen) eine äußerst feste Stellung. Beim Vordringen aus den Obstanlagen wurden die Preußen von einem vernichtenden Feuer empfangen. Sie sanken vielfach bis an die Knöchel in den Sumpfboden ein. Endlich gelang es, die morastige „kalte Keite“ zu durchwaten. Die Stellung des Feindes wurde erstürmt und damit endlich der Zugang zum Dorfe erzwungen. Der Feind (Italiener) versuchte zwar, sich auf dem westlichen Elbdamme festzusetzen, wurde aber auch hier vertrieben und zwischen „Rödkolke“ und „Morskolke“ dem freien Felde zugejagt.
„Da mußten sie springen wie Hasen übers Feld.“ (Arndt.)
General Horn überschritt nunmehr den Elbdamm und marschierte den Sandbergen zu. Mittlerweile hatten auch Teile der 8. Brigade, welche die Stelle der 7. Brigade eingenommen hatte, unter Oberst von Meltzien die „kalte Keite“ durchwatet und den Elbdamm genommen. In stetem Kampfe drangen die tapferen Landwehrmänner endlich nachmittags halb 4 Uhr im Dorfe Wartenburg ein und entrissen es den Franzosen. Nun wurde endlich auch die heldenmütige 1. Brigade aus ihrer Stellung erlöst, die sie unter großen Opfern standhaft behauptet hatte. Ein Teil der Brigade drang im Sturmlauf ins Dorf ein, während der andere Teil die noch hinter dem Schlosse stehenden Franzosen vertrieb. In wilder Hast eilten diese durch die „grobe Sau“ über Melzwig und Dabrun, der Festung Wittenberg zu.
Die bei Globig den Feind verfolgende Brigade des Prinzen von Mecklenburg erhielt nachmittags halb 3 Uhr den Befehl, auf Wartenburg vorzudringen. Auf dem Marsch dahin stieß sie auf den schon weichenden Feind, der aber noch einmal hartnäckigen Widerstand leistete. In kühnem Angriffe wurde er aber zurückgeworfen und über Melzwig und Dabrun bis Pratau verfolgt, wo die gehetzten Franzosen unter den schützenden Kanonen der Festung Wittenberg endlich Ruhe fanden. Um 4 Uhr nachmittags war der Sieg von Wartenburg vollständig errungen.
Dieser Sieg war freilich teuer erkauft.
Das Yorksche Korps hatte 67 Offiziere, 170 Unteroffiziere 18 Spielleute und 1824 Gemeine – zusammen 2079 Mann – als Tote oder Verwundete zu beklagen. Das französische Korps hatte infolge seiner geschützten Stellung nur etwa über 100 Tote, dagegen aber einen Verlust von über 1000 Gefangenen 11 Geschützen, 70 Munitionswagen und 600 Pferden.
Unsagbare Drangsale hatten die Bewohner von Wartenburg zu erdulden, Drangsale, die schon vor der Schlacht begannen und sich nach dieser fortsetzten. Einen anschaulichen und ausführlichen Bericht hierüber gibt ein Augenzeuge, der damalige Wartenburger Pfarrer Magister Gerstäcker. Wir geben aus diesem Berichte folgende Stellen wieder:
„Hier ist die Feder zu schwach, die Größe der Not darzustellen, die nun das arme Dorf traf. Mehr als 80 Offiziere, unter denen die bedeutendsten der Fürst von der Moskwa, der kommandierende General Bertrand, der Div. General Morand und andere waren, waren auf dem herrschaftlichen Schlosse, in der Pachterwohnung und auf der hiesigen Pfarre, welche zum Erdrücken voll, und das ganze Dorf, welches mit Offizieren angefüllt, daß auch der ärmste Hausmann Offiziere und zum Teil von bedeutendem Range im Quartier gehabt.
Trotz der höchsten französischen Behörden wurde dennoch im Schlosse und an vielen Orten im Dorf geplündert und nicht die geringste Hilfe geleistet. Viele Rinder, Schafe, Schweine und das ganze Federvich wurde geschlachtet, die Holzvorräte, Torwände, Schalwände, Wagen, Eggen, Pflüge, Türen und Zäune, ja selbst Bestandteile der erst mit vielen Kosten angeschafften Feuerspritze in den Wachtfeuern verbrannt.
Drei Tage lang währte diese Verwüstung, und die Hungersnot ging so weit, daß man keines Löffels Mehl zu einer Suppe, keines Bissens Brot, ja, kaum einer Erdbirne (Kartoffel) mächtig war. In den Mund wurde den kauenden Menschen gesehen, um zu erfahren, ob sie Brot verzehrt hätten. Mehrere Hüfner und die hiesige Pfarrwohnung wurden rein ausfouragiert und nun erst, den 27. genommen worden war, und viele starben oder wurden bedeutend krank über die wiederholt gehabten Schrecken und die ausgestandene ungewöhnliche Angst, wie denn auch das nachfolgende Totenregister besaget.“
Da die preußischen Soldaten während der furchtbaren Zeit des untätigen Haltens sich die Mühen des Tages durch den reichen Pflaumenanhang versüßten, so wird die Schlacht von Wartenburg scherzweise als „Pflaumenschlacht“ bezeichnet.
Ernst Moriz Arndt gedenkt ihrer in seinem bekannten
„Lied vom Feldmarschall“ mit den Worten:
Bei Wartburg an der Elbe
Wie fuhr er hindurch!
Da schirmte die Franzosen
Nicht Schanze noch Burg,
Da mußten sie springen
Wie Hasen übers Feld,
Hinterdrein ließ erklingen
Sein Hussa! der Held.
Am westlichen Eingang des Dorfes Wartenburg wurde am 50. Gedenktage der Schlacht ein gußeisernes Denkmal geweiht, welches die Inschrift trägt:
„Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland.
Sie ruhen in Frieden.
Wartenburg 3. Oktober 1813″.
Bei der hundertjährigen Wiederkehr der Schlacht, am 3. Oktober 1913, wurde dem Sieger von Wartenburg, dem General York, ein besonderes Denkmal in der Nähe des vorgenannten mit einem Kostenaufwand von 3 250 M errichtet. (Es besteht aus einem 3 m hohen Obelisk, dessen Vorderseite das Reliefbild des Siegers zeigt mit der Inschrift
„York von Wartenburg“.
Darunter ist ein großer Adler mit der Krone angebracht.
Die Rückseite trägt das eiserne Kreuz und die Jahreszahlen
1513 bis 1913.
Mit dem Übergang Blüchers bei Wartenburg war das Schicksal Napoleons entschieden; Wartenburg bildete den Schlüssel zu Napoleons Stellung bei Leipzig. Ohne Wartenburg kein Leipzig. Wenn der Sieg von Wartenburg vielfach hinter jene von Großbeeren, Dennewiz und an der Kazbach zurückgestellt wird, so entbehrt das der inneren Berechtigung. Wartenburg ist nicht bloß eine der schwersten sondern auch eine der glänzendsten und bedeutungsvollsten Waffentaten des ereignisreichen Jahres 1813, Wartenburg bildet die Ouvertüre zum letzten Akte des blutigen Völkerdramas, der Deutschland – Preußen die Freiheit wiedergab und Europa von der Völkergeißel befreite.
Richard Erfurth †
aus: Heimatkalender 1928