Deitschland is nu we’er scheen!
Wey(1) Buren van’n Flämingland
gehn met dey(2), Fierer Hand in Hand.
Wey pliegen un säjen,
wey eggen un mähjen
Ves hiebe noch Huus un Hoff uns verbleef((3),
keen Wucherer uns dervan noch verdreef(4).
Voart Volk un Voaterland
schafft unse Burenhand.
Noch hän wey Knull’n(5) un Broad,
doa is noch keene Nood.
Af ook vill Land uns genoam’n un unse Platz kleen:
Deitschland, jou, Deitschland is nu we’er scheen!
Den Goart’n, den wey uns bestellt,
den ärn wey selwer wie unse Feld.
Doa soll ook keener de Hand noa(6) utstrekk’n
un versieken, dorch’n Tun(7) uns te bräk’n.
Met de Sensen un’t Plugschoar van Isen
doa warrn wey den Weg em woll wiesen.
Nich mehr stehn wey vahn Ehr’ un Wehr,
isern steht hiede nu unse Heer.
Aewwer uns Schild un Schwert hoallt de Wacht,
wie’t unse ….. woll hät bedacht.
Un kummt de Tied, wu wey gehn tum letzten Schloap,
denn steht unse Jugend un bidd isern”Stop”(8)
Un is ook de Sorge woll ofte noch groot
voar sou ville Volk – wuhä dat Broad –
ook eener noch, der hoalt woll de Wacht
un schenkt uns den Sunn’schien noa dunkere Nacht:
Uns’ Harrgodd is met uns un unse Land,
wey stehn jou alle in sine Hand.
Met dey, ….. ,tu em wey gehn.
Deitschland, jou, Deitschland is nu we’er scheen!
Otto Bölke †
Erklärung:
(1) Wir
(2) dir
(3) verblieb
(4) vertrieb
(5) Knollen (Kartoffeln)
(6) nach
(7) Zaun
(8) Halt
aus dem Buch: „Was du ererbst vun deinen Vätern hast“