Bis zum Jahre 1834 waren die Postdiensträume in dem, dem Postfiskus gehörigen Hause, Schloßstrasse 2, untergebracht. Die Räume scheinen nur wenig gut gewesen zu sein; denn in einem Bericht des damaligen Postdirektor Preyschmidt vom 04.02.1833, an das Königlich Hochgeneigteste Generalpostamt wird das Posthaus als äusserst ungesund und sehr baufällig bezeichnet.
Am 03.07.1834 wird schliesslich das Posthaus mit dem unmittelbar anschliessenden Seitengebäude und dem unter dem Hause befindlichen Keller öffentlich an den Meistmietenden unter der Bedingung des Abbrechens und Wegschaffens der Materialien verkauft. Als Mindestverkaufssumme waren 500 Taler preußischer Art festgesetzt worden. Das Königliche Posthaus erstand mit 506 Thalern der Universitätsdiener Borach, dem mit Genehmigung des Generalpostamts vom 03.07.1834 der Zuschlag mit der Bedingung erteilt werden konnte, dass der Abbruch und das Wegräumen der Materialien binnen 6 Wochen erfolgt sein müsse. Das neue Postamt wurde auf demselben Grundstück unter Hinzunahme eines kleinen Stückes von den benachbarten Kommandanturgarten und eines Streifens des angrenzenden Dörfeltschen Grundstückes nach den Plänen und unter der Leitung des Königlichen Bauinspektors Gause errichtet. Der Bau wurde am 10. 10.1836 beendet. Er kostete rund 14 800 Thaler. Bis 1363 führte die Einfahrt zum Posthofe durch das Haus bzw. den Schalterflur. Nach dem Erwerb (in Tausch gegen Gartenland) eines weiteren Geländestreifens von Militärfiskus auf der westlichen Seite des Postgrundstückes wurde 1863 eine besondere Einfahrt neben dem Posthause, angrenzend an den Kommandanturgarten hergerichtet. Das Postgrundstück bestand zu dieser Zeit aus einem Vordergebäude mit der Front nach Norden zur Strasse, einem Seitengebäude nach Westen, einem Hintergebäude, dem Hofe und einem kleinen Garten.
Im Jahre 1875 wurden durch Umbau zugfreie und heizbare Schalterflure geschaffen. Der Dienstbetrieb in diesem Grundstücke wurde bis zum 28.06.1893, das ist bis zum Bezuge des neuen Gebäudes in der Grossen Friedrich-Strasse – Ecke Mauerstrasse, durchgeführt.
Im Jahre 1895 wurde das postseitig nun nicht mehr benötigte Grundstück Schloßstrasse 2 für 50 000 M verkauft.
aus: Archiv des HV WB