Belding, Friedrich
geboren 10.10.1878;
gestorben 28.09.1933
vermerkt im Register des Ev. Kreiskirchenamtes Wittenberg
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Mittelschullehrer Friedrich Belding †.
Wieder ist einer der Besten aus unserer Einwohnerschaft in die Ewigkeit abberufen worden:
Mittelschullehrer Friedrich Belding ist am Donnerstag in einem Berliner Krankenhause, wo er Heilung von seinem schweren Leiden suchte, gestorben.
Ist der Verstorbene in seiner bescheidenen Art in den letzten Jahren auch weniger in der Öffentlichkeit hervorgetreten, so hat er sich doch nicht nur als treubewährte Lehrkraft, sondern auch als Mensch, als Einwohner der alten Lutherstadt hohe Verdienste um die Allgemeinwohl derselben erworben, das ihm allezeit ein ehrendes Gedenken sichern wird.
Belding war neben seinem Hauptberufe auch in ausgedehntem Maße auf dem Gebiete der Heimatgeschichte tätig, weiter war er mehrere Jahre Stadtverordneter, wo er sich durch gründliche Sachkenntnis, strenge Unparteilichkeit und unentwegtes Eintreten für das Allgemeinwohl mit bestem Erfolge betätigte; er war weiter lange Jahre Vorsitzender des hiesigen Gewerbe-Vereins und leitete diesen mit gründlicher Sachkenntnis und großem Verständnis für die vielseitigen Aufgaben dieses keineswegs leichten Amtes.
Wenn der Verein in den letzten Jahren trotz der großen Schwierigkeiten, die ihm aus den Zeitverhältnissen erwuchsen, seinen Stand behaupten konnte, so ist das mit ein Verdienst des Verstorbenen.
Wie bereits erwähnt, war derselbe auch eines der arbeitsfreudigsten und best unterrichteten Mitglieder des hiesigen Vereins für Heimatkunde und Heimatgeschichte, wo man seinen Rat und seine Ansichten hoch einschätzte.
Seine hohen Verdienste auf den vielen Gebieten, auf denen er sich weiter mit vorbildlicher Gründlichkeit und hoher Gewissenhaftigkeit betätigte, vor allem auch in den Berufsvereinigungen, eingehender zu würdigen, soll einer berufeneren Feder vorbehalten bleiben.
Belding war einer der Besten, die stets für das Wohl der alten Lutherstadt lebten und wirkten, stets war er bestrebt, ihre Interessen zu fördern.
Seine freudige Mitarbeit, sein kluger Rat, seine frische Zuversicht und sein freundliches Wesen sichern ihm ein dauerndes Andenken allezeit.
Er ruhe sanft!
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