Luthersbrunnen – 1953

1953.04.02. Freiheit

Mit den alten Gasthöfen um Wittenberg verschwindet mehr und mehr ein Stück Wittenberger Geschichte. Einer nach dem anderen schließt seine ehemals gastlichen Pforten, um für andere Zwecke nutzbar gemacht zu werden.

Original Zeichnung von E. Vieweger

Das Weichbild der Stadt nimmt an Ausdehnung zu und wo man einst auf herrlichen Spaziergängen außerhalb der Stadt lustwandelte, stehen rechts und links des Weges Wohnhäuser und sogarFabriken.
Die Entfernungen werden durch schnelle Verkehrsmittel überbrückt.
– So wundern wir uns nicht, wenn die jahrhundertealte Schankgerechtigkeit auf dem historischen Luthersbrunnen eines Tages erloschen war und das Grundstück anderweit wirtschaftlich genutzt wurde. Der Jugendwerkhof 1 hat hier sein Unterkommen gefunden und junge Menschen werden hier betreut, die von hieraus täglich ihrer Arbeit nachgehen. Dennoch kann jeder Besucher das Brunnengewölbe betreten und das, Quellwasser betrachten. Seit 240 Jahren steht der Luthersbrunnen, der auch gleichzeitig als Wohnung für den Ratsförster diente. Ihm lag die Betreuung der damals noch umfangreichen Waldungen ob, aus dieser Zeit stammt noch der alte Name „Specke“.
Die Sage hat um die Quelle und um den Reformator ihre Fäden gesponnen, fest steht aber, daß die Wittenberger Studenten ihre abreisenden Freunde und Bekamten bis hierher begleiteten.

Kühne

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