2019.Nr.7. Weihnachten Freizeit
2019.07.26. Wittenberger Sonntag
Starkes Gemeinwesen in Reinsdorf
Ein starkes Gemeinwesen, geprägt von einem regen Vereinsleben und großem Zusammenhalt der Bewohner, zeichnet den 1993 eingemeindeten Ortsteil Reinsdorf mit den Ortschaften Reinsdorf, Dobien und Braunsdorf aus. „Wir sind ein bevorzugtes Wohngebiet, Häuser, die frei werden, sind schnell verkauft“, berichtete Ortsbürgermeister Reinhard Rauschning (SPD) beim Vorort-Termin mit Oberbürgermeister Torsten Zugehör. Laut Integriertem Stadtentwicklungskonzept (ISEK) kann die Ortschaft im Sinne ihrer Weiterentwicklung als Wohn- und Gewerbestandort sowohl auf eine Nahverdichtung als auch eine begrenzte Bauflächenerweiterung setzen. So sind für Reinsdorf und Braunsdorf je 19 Parzellen, für Dobien 22 vorgesehen. „Wir wollen damit die Ortschaften stärken“, betonte Kerstin Venediger vom Fachbereich Stadtentwicklung, „es geht um die Verdichtung vorhandener Räume und nicht um Zersiedelung.“ Zu den Stärken des Ortsteils gehören die lokalen Arbeitslätze, die Feldbinder Spezialfahrzeugbau GmbH und die Reinsdorfer Fleisch- und Wurstwaren GmbH als auch gesamtstädtisch bedeutende Arbeitgeber vorhalten und der Bildungs-Campus mit Sekundarschule, Grundschule und Kindergarten, in dessen Sanierung bzw. Neubau insgesamt 5,7 Millionen Euro investiert wurden. „Dass wir Schulen und Kindergarten vorhalten können, macht uns für Familien attraktiv, ebenso die Nähe zur Kernstadt“, erklärte Rauschning. Dass der Neubau der Turnhalle auf dem Bildungs-Campus bei der Antragstellung auf Fördermittel durchgefallen ist, wird nach Aussage Rauschnings nicht das letzte Wort sein, man werde sich weiter bemühen. Weitere Vorhaben, die künftig realisiert werden sollen, sind die Sanierung des Gesundbrunnens als „Haus der Vereine“, der Aus- und Neubau der Strandbadstraße, die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Strandbades (Badeaufsicht) und die Verlängerung des Rad- und Gehweges entlang der Belziger Straße bis zum Supermarkt. Nachwuchssorgen der Vereine, schlechte ÖPNV-Anbindung und die Gefahr, dass die medizinische Versorgung völlig wegbricht, sind die Sorgen, die die Reinsdorfer umtreibt. „Das sind die klassischen Probleme ländlicher Räume“, betonte OB Zugehör. Die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ in Berlin müsse sich für eine stärkere Förderung des ÖPNV und des Schienenverkehrs einsetzen. Als Antwort auf die demographische Entwicklung müssten Chancen gleichmäßig verteilt werden: „Dass derzeit Leipzig fast alle Zuschläge des Bundes erhält, ist nicht einmal für die Leipziger selbst nur erfreulich. Die stetig steigenden Mieten gefährden inzwischen den Universitätsstandort.“
2019.02.14. Mitteldeutsche Zeitung
2019.06.28. Wittenberger Sonntag
Bessere Sicherung der Tore und Zäune soll Tiere fernhalten Wildschweine „besuchen“ gerne den Dobiener Friedhof Ungebetene „Gäste“ sorgen auf dem Friedhof in Dobien für mächtigen Ärger: Wildschweine. Die Übeltäter kommen, um ihren Hunger wühlend zu stillen. Obwohl das Gelände eingezäunt ist, scheint der Friedhof einen besonderen Reiz auf Schwarzkittel auszuüben. Wurden im Frühjahr 2018 nach Auskunft der Stadtverwaltung nur Schäden an Zäunen registriert, weil die Wildschweine versucht hatten, sich durchzuwühlen, kam es im Zeitraum vom 28. August 2018 bis zum 18. Juni 2019 zu neun „Einbrüchen“ mit erheblichen Schäden auch an den Gräbern. Jedes Mal hinterließen die Tiere ein Bild der Verwüstung – für die Angehörigen von Verstorbenen ein Schock. „Den Schweinen gelingt es sogar, verschlossene Türen aufzudrücken oder diese zu unterwühlen“, erklärt OB Torsten Zugehör, in anderen Fällen sei es ihnen auch gelungen, Zäune zu durchbrechen. Leider gebe es nachlässige Friedhofsbesucher, die Türen offen ließen, nur deshalb könnten die Schweine solche „Tage der offenen Tür“ als Einladung verstehen. Inzwischen wurde eines von drei Toren am Dobiener Friedhof mit Schloss ständig verriegelt, die beiden anderen erhielten in der vergangenen Woche hydraulische Schließzylinder, die dafür sorgen, dass die Tür automatisch ins Schloss gedrückt wird. Bei einem Vor-Ort-Termin am 26. Juni mit der unteren Jagdbehörde, Jägern, Friedhofsverwaltung, dem Kirchspiel Dobien und Ortsbürgermeister Reinhard Rauschning wurde noch einmal deutlich, dass eine Bejagung der Schwarzkittel an Ort und Stelle unmöglich sei. Da der Friedhof nun besser gesichert ist, hoffen die Verantwortlichen, dass sich die Wildschweine verziehen und andere Stellen aufsuchen. Dort könnten die Tiere gezielt bejagt werden. „Das Thema werden wir beim nächsten runden Tisch der Bürgermeister bei Landrat Jürgen Dannenberg aufgreifen und vorschlagen, dass Jäger, die Wildschweine schießen, von den Gebühren für die Trichinenschau entlastet werden“, kündigt Zugehör an, „denn wer uns hilft, darf nicht auch noch zur Kasse gebeten werden.“