Die „Hohe Mühle“
1330 erhielt die Kapelle zum Heiligen Kreuz die Zinsen von der Hohen Mühle.
1513 wird die „hohe muhle nebenn Rehmstorff ahn Rischenn pach“ genannt. Sie hat 2 Kornräder und 1 Ölrad. Der Müller hatte neben Fronden 72 Scheffel Korn zu zinsen, davon 6 Scheffel an das Stift Aller Heiligen.
1569 wird der Zins von 72 Scheffel Korn durch Kurfürst August I. der Universitat Wittenberg verliehen.
1672 hat die Mühle 2 Gänge.
1817 verlieh König Friedrich Wilhelm III. die Hohe Mühle als Walkmühle der Wittenberger Tuchmacherinnung.
Spätestens um
1831 gehört zur Walkmühle ein Schankbetrieb, denn der Pächter F. Rudo lädt zum Scheibenschießen ein.
1849 gibt es hier sogar ein Sturz- und Wellenbad.
1855 ist ein F. Peters auf der Walkmühle u. der Schankwirtschaft, ihm folgt
1859 ein C. Meyer.
1898 ging die Walkmühle durch Kauf in Besitz des MüIlers Julius Neumann über. Neumann war bereits seit 1882 als Pächter auf der nun. Ihm folgen Mattias Dittgen und Wilhelm Buder.
1912/13 wird anstelle eines Wasserrades eine Turbine eingebaut, die einen Generator trieb, der 32 Haushalte in Reinsdorf mit Strom versorgte.
Zur Mühle gehörte eine Bäckerei.
1955 mit dem Tode von Wilhelm Buder endete der Mühlenbetrieb.
Um 1970 wurde das Wasserrad und vermutlich auch das Mühlengebäude abgerissen,
1985 auch die Backerei abgebrochen.
Um 1827 malte Eduard Dietrich ein Bild dieser Mühle, auf dem es heißt: Die Hohe- oder Walckmuhle bei Wittenberg.
Die industrielle Entwicklung ging auch am Tuchmacherhandwerk nicht vorüber. Der letzte hiesige Betrieb, die Tamm’sche Tuchfabrik schloß 1904 seinen Betrieb in Labetz. Damit waren auch die Walkmühlen überflüssig.
Günter Göricke