Woher kommt der Name „Krähebach“

Eine Radwanderung des Heimatvereins Wittenberg

Der Einladung des Heimatvereins zur Radtour entlang des Krähebaches waren 40 Radler gefolgt.
Regen, Kühle, aufgeweichte Wege erwiesen sich als überwindbar. Das Ziel, etwas über den Krähebach zu erfahren, war reizvoll. Günter Göricke brachte viele Informationen dazu.
Der Krähebach taucht erst unterhalb der Grüntalmühle, auf topographischen Karten, auf.
Etwa 750 Meter oberhalb vereinigen sich der Mochauer und der Thießener Arm.
Der dritte Zufluß entspringt bei Grabo und stößt 250 Meter oberhalb der Grüntalmühle auf den Bach.
Ein weiterer hat sein Quellgebiet zwischen Nudersdorf und Schmilkendorf, am Dobien- Schmilkendorfer Weg fließt er in den Krähebach.
Bei Reinsdorf mündet letzterer in den Rischebach.
Sein Wasser diente zum Antrieb der Grüntalmühle,
der Dobiener Mühle sowie der Pappenfabrik.
Werner Thiele, ein Exkursionsteilnehmer, hat in der Dobiener Mühle gearbeitet und berichtete über technische Details und manche Späße.
Die Pappenfabrik in Dobien wird 1513 als „Kreber mohle“ in den Urkunden benannt.
Mehrere Teilnehmer erinnerten sich an einen Stauteich, der bis in die 60er Jahre vor diesem Gelände war.
Auch die Grüntalmühle war einigen bekannt, als Kinderferienlager. 1844, so ist es Unterlagen zu entnehmen, hatte David Sacher die Absicht, am Krähenbach eine Mühle mit oberschlächtigem Wasserrad anzulegen.
Über längere Zeit hat diese wenig Erfolg gehabt, von den Eigentümern wurde Konkurs angemeldet.
Das Anwesen kam 1960 an das Elektronetz.
Der Ursprung des Namens Krähebach blieb trotz aller Mutmaßungen ungeklärt.

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aus: Mitteldeutscher Zeitung vom 15.04.1998