05. 800 Jahre Dobien

1988.09.07. Freiheit

800 Jahre DobienEinwohner und Gäste feiern Jubiläum

Die älteste urkundlichen Nachrichten reichen zurück
bis in das Jahr 1187.
In einer Urkunde des Klosters Leitzkau wird der Ort
Dobien erstmalig als Burgward erwähnt, womit die
Ortsgründung und Entwicklung verbunden ist.
Der heutige Wallberg, der die Umgebung überragt,
hat diesen Burgward, die Wallburg, getragen.
Am Fuße des Berges und unter dem Schutz dieses Burgwards
siedelten sich dann die ersten Bewohner an.
Im 17. Jahrhundert waren Kirche und Schule in Dobien Mittelpunkt für die Orte Reinsdorf, Braunsdorf und Schmilkendorf.
Im Jahre 1847 sind für den Ort Dobien bereits 17 Grundstückbesitzer, Kossäthen und Hüfner ausgewiesen, deren Anwesen sich entlang der heutigen Dorfstraße am Fuße des Wallberges plazierten.
Um diesen Dorfkern entwickelten sich dann in späteren Jahren die weitere Bebauung, die sich dann besonders an der Belziger Straße
und in einigen Nebenwegen ausbreitete.
Im Jahre 1902 hatte Dobien 356,
1926 etwa 750 Einwohner und
1988 bereits etwa 1500 Einwohner.

Mit dieser Bevölkerungsentwicklung vollzog sich die Umstrukturierung von einem ehemaligen Bauerndorf zu einer Industriearbeitergemeinde.
Dobien verlor seine zentrale Stellung durch die Schaffung der Schulen in den Nachbargemeinden
Reinsdorf 1903,
Braunsdorf 1926
Schmilkendorf 1926
1937 durch die Vereinigung mit Reinsdorf.

Heute ist dieser Ortsteil nur noch schwer vom gesamten Ort
Reinsdorf zu unterscheiden. Die sozialistische Entwicklung hat
die Spuren der früheren Zeit, die noch etwa bis 1970 vorhanden
waren, verwischt. Der Straßenausbau und die Wasserversorgung wurden vollzogen. Für die gesamte Gemeinde Reinsdorf entstand
eine neue Schule im Jahre 1956. Die Landwirtschaft wurde
umgestaltet, neue Einkaufs- und Versorgungszentren entstanden,
zum Beispiel: Kaufhalle und Landambulatorium.
Verkehrsmäßig besteht eine direkte Verbindung durch Buslinien
zur Lutherstadt Wittenberg. Durch den Fleiß der Bürger wurden
die Ein- und Mehrfamilienhäuser und deren Gärten verschönert, zahlreiche neue Einfamilienhäuser entstanden.

Der Wunsch, dieses Jubiläum festlich zu begehen, geht nun in
Erfüllung. Ein Vortrag über den Ort und den Wallberg und eine
Volksvertretertagung eröffnen die Feierlichkeiten. Höhepunkt
ist der Markttag am Samstag, dem 10. September, der um
13 Uhr auf dem Festplatz eröffnet wird.
Ein vielseitiges Programm mit Jagdhornblasen, Platzkonzert,
Auftritt vom Volkschor und Modenschau wird den Nachmittag
füllen. Ein Markttreiben mit Marktherold, vielseitigem Angebot
von Erzeugnissen der Reinsdorfer fleischverarbeitenden Betriebe
und Handwerker, und ein Hobbymarkt zahlreicher Kleinproduzenten
aus nah und fern versprechen einen richtigen Marktbummel.
Für die Versorgung stehen der Konsum und die örtlichen privaten Handwerker bereit. Die Kinder können sich an Kutschfahrten, Wettspielen, Klettern und Vorführungen erfreuen. Weiterhin
stehen Kegeln, Preisschießen und Ausstellungen von Kaninchen
und deren Verkauf auf dem Programm. Der Tag wird beendet mit
einem Lampion- und Fackelzug durch den Ortsteil Dobien und
einem abschließenden Höhenfeuerwerk. Am Sonntag, dem 11.September, ab 10 Uhr ist ein Frühschoppen im Zelt auf dem
Festplatz geplant. Für die Einwohner Reinsdorfs und für die zu erwartenden Gäste soll das Fest ein besonderes Erlebnis werden.
Viele Besucher sind herzlich willkommen.
G.Schönemann

Einweihung der Grundschule Reinsdorf – November 1956
(siehe 16.Grundschule Reinsdorf)

Stand: 31.12.2000:
Dobien 1546
Reinsdorf 1004
Braunsdorf 411 Einwohner